“Mathematik begeistert” – Dokumentation der regionalen Fachtagung mit Materialien
Am 16. Juni 2017 kamen an der Winterhuder Reformschule Hamburg über 80 Personen aus dem norddeutschen Raum zusammen, um gemeinsam über einen zeitgemäßen Mathematikunterricht zu diskutieren, der den BüZ-Standards verpflichtet ist.
Als Kernfach steht Mathematik immer wieder im bildungspolitischen Fokus. Tests oder Probeklausuren mit zentral gestellten Abituraufgaben zeigen schwache Leistungsergebnisse. Auch vielen Lehrpersonen erscheint das Fach als starr und wenig reformierbar. Andererseits gibt es Beispiele in Schulen, wie ein Mathematikunterricht möglich ist, der gute Leistungszuwächse bei den Schüler/innen erzielt und gleichzeitig den Kernüberzeugungen des BüZ entspricht. Auf dieser Basis fand die regionale Fachtagung in Hamburg Winterhude als Prototyp eines neuen Veranstaltungsformats neben AK-Treffen und der deutschlandweiten BüZ-Tagung statt.
Nach der Eröffnung und einer Schweigeminute für die kürzlich überraschend verstorbene Angelika Fiedler wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 24 norddeutschen Schulen zunächst von dem Fachdidaktiker Prof. Dr. Günter Krauthausen (Universität Hamburg) in die Gestaltung motivierender Lernumgebungen im Mathematikunterricht eingeführt. Eindrucksvoll stellte Professor Krauthausen dar, wie Lehrpersonen durch nach oben offene Aufgabenformate, die zum Probieren und Argumentieren anregen, Begeisterung bei Schülerinnen und Schülern wecken können. Gleichzeitig fördern sie deren mathematisches Verstehen. Dazu bedarf es neben individuellen Arbeitsphasen auch einer zusammenführenden Besprechung im Plenum oder in Teillerngruppen, um einer Vereinzelung des Lernens entgegenzuwirken, so das Plädoyer von Dr. Krauthausen.
In 10 Workshops nutzten die Teilnehmer/innen dann die Gelegenheit, über das gerade Gehörte, aber auch über Erfahrungen, Baustellen und gelungene Beispiele aus der eigenen Unterrichtspraxis ins Gespräch zu kommen. Die Workshops, die von Lehrer/innen aus BüZ-Schulen aus Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachen und Bremen gestaltet wurden, deckten ein breites Spektrum an Themen und Arbeitsformen ab. Während beispielsweise in einigen Workshops die Möglichkeiten des Einsatzes konkreter Materialien wie Zauberwürfel und Roboter ausgelotet wurden, haben die Teilnehmer/innen in einem anderen Workshop angeregt darüber diskutiert, wie ein Lernen im eigenen Tempo angesichts des Drucks, Abschlüsse zu erreichen, möglich sei.
Die Abschlussrunde bot dann die Gelegenheit, Einblick in die Arbeit anderer Workshops zu erhalten und sich bei Interesse miteinander zu vernetzen, um weiter an einem Thema arbeiten zu können.
Das erhobene Feedback zeigt uns, dass das Thema und das Format angekommen sind. Wir werden nun überlegen, ob, wann und zu welchem Thema es eine Folgetagung geben kann.
An dieser Stelle möchten wir von der Arbeitsgruppe, die die Tagung konzipiert, organisiert und durchgeführt hat, allen Beteiligten ganz herzlich dafür danken, dass sie zum Erfolg der ersten regionalen Fachtagung beigetragen haben!
Folgende Dokumente zur Tagung können im internen Bereich der Homepage abgerufen werden: der Einladungstext samt der angemeldeten Workshops, die Folien des Vortrags von Prof. Dr. Krauthausen, ausgewählte Veranstaltungsfotos sowie die Protokolle zu den Workshops:
Workshop 1 – Günter Krauthausen (Aufgabenformate), Workshop 2 – Claudia Görsdorf, Susanne Hiestermann, Lara Szymanzik (Lebensbezug), Workshop 3 – Tanja Jorns (Eigenproduktionen), Workshop 4 – Nils Kleemann (Quadratwurzeln), Workshop 5 – Petra Presun (Architekturwettbewerb), Workshop 6 – Natalie Ross (Forschungsprojekt), Workshop 7 – Arvid Bollmann (Zauberwürfel), Workshop 8 – Christina Borgers (Knobeln), Workshop 9 – Fabian Emde (Robotik), Workshop 10 – Guido Mussehl (Eigenes Tempo vs. Abschlüsse).
Viel Freude bei der Lektüre und bei der Ansicht der Fotos!
Die AG Hamburg Region Plus: Malte Cunis, Tim Hagener, Jan-Hendrik Hinzke, Cornelia von Ilsemann, Joachim Stolzenberg & Birgit Xylander